Aus unserer vernetzen Weblandschaft sind sie nicht mehr wegzudenken: die Buttons zum Teilen von Inhalten über soziale Netzwerke. Kaum eine Seite oder ein Blog kommt heutzutage noch ohne Verlinkungen zu Facebook, Twitter und Co. aus, verspricht das schnelle und leichte Teilen von Inhalten doch mehr Reichweite, Klicks, Feedback und in letzter Konsequenz Anerkennung für das eigene Projekt. Leider gibt es jedoch auch einige Stolperfallen, ganz besonders wenn man in Deutschland lebt und arbeitet.

Die Probleme: Datenschutz und Ladezeiten

Die original Share-Buttons haben die lästige Angewohnheit bei jedem Aufruf der eigenen Seite durch einen Besucher dessen IP-Adresse und ggf. vorhandene Cookies an das jeweilige soziale Netzwerk zu übertragen – gänzlich ohne Zutun des Nutzers. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob derjenige einen Account bei einem dieser Anbieter hat oder nicht und ob er überhaupt etwas mitteilen möchte. Dieses Verhalten provoziert gleich mehrere Probleme. Zum einen gerät der Betreiber der Webseite oder des Blogs in Konflikt mit dem deutschen Datenschutzrecht. Schließlich werden persönliche Daten ohne Zutun des Nutzers an eine dritte, meist amerikanische Firma übertragen, ohne dass die Möglichkeit besteht sich dagegen zu wehren (z. B. durch ein Opt-Out-Verfahren, so wie es manche Analysetools anbieten) oder es eine vertragliche Grundlage dafür gibt. Zum anderen erhöht sich die Ladezeit der eigenen Seite deutlich, da bei jedem Seitenaufruf Verbindungen zu mehreren externen Servern aufgebaut werden müssen. Mit der Zunahme an Zugriffen durch mobile Nutzer gewinnt dieser Aspekt eine nicht unerhebliche Bedeutung.

Die Lösung: Passive Share-Buttons mit Counter

Das Problem an sich ist nicht neu und so hat die Computerzeitschrift c’t, die zum  Heise Zeitschriften Verlag gehört, bereits vor über drei Jahren die sogenannte Zwei-Klick-Lösung veröffentlicht, die bisher auch auf unserem Blog zum Einsatz kam. Das Prinzip war einfach, aber effektiv: Die Nutzer mussten erst auf einen Aktivierungsschalter klicken, der dann den eigentliche Share-Button nachlud. Nachzulesen in dieser alten News vom September 2011. Nun hat diese Lösung zwei Nachteile. Zum einen ist es minimal lästiger und als Betreiber möchte man das Teilen doch so einfach wie möglich gestalten und zum anderen ist die Anzahl der bereits getätigten Shares nicht zu sehen. Zugegeben, letzteres kann auch von Vorteil sein, wenn der eigene Blog eher wenig besucht ist.

Erfreulicherweise hat der Heise Verlag sich diesem Problem inzwischen angenommen und kürzlich eine neue, verbesserte Version entwickelt und kostenlos zur Verfügung gestellt, einschließlich begleitendem Artikel. Über den Namen »Shariff« lässt sich sicherlich vortrefflich streiten, soll uns aber an dieser Stelle nicht weiter stören. Wie diese Lösung optisch aussehen kann, lässt sich unterhalb dieses Blog-Artikels bereits begutachten. Die Share-Buttons sind ab sofort klassische Links, die sich gänzlich still und friedlich verhalten und erst beim Klick das bekannte Fenster mit der Möglichkeit zum Teilen öffnen. Der zusätzliche Vorteil: Diese Buttons lassen sich schnell und einfach mittels CSS frei gestalten und an die eigenen Vorlieben und das Theme anpassen. Darüber hinaus wird die Anzahl der bisherig Shares angezeigt, indem der eigene Webserver in regelmäßigen, frei wählbaren Abständen (z. B. einmal die Stunde), diese Informationen bei den Sozialen Netzwerken abfragt. Auf diese Weise werden die eigenen Besucher bzw. ihre Daten geschützt und es wird nicht bei jedem Seitenaufruf ein halbes Dutzend unnötiger Verbindungen aufgebaut.

Auch interessant
Der Einfluss von Metriken auf unser Verhalten in sozialen Netzwerken

Beispiel WordPress

Die »Shariff«-Lösung lässt sich grundsätzlich auf jeder Webseite nutzen, völlig unabhängig davon, ob und welches CMS-System genutzt wird. Die Einbindung erfordert jedoch den Willen sich damit zu beschäftigen und ein bisschen technisches Verständnis schadet sicherlich auch nicht. Glücklicherweise gibt es für WordPress bereits ein mit zwei Klicks installierbares WordPress-Plugin mit dem offensichtlichen Namen Shariff Wrapper, das einem die gesamte Arbeit abnimmt. In den Einstellungen lassen sich grundlegende Dinge, wie verschiedene optische Gestaltungen, die gewünschten sozialen Netzwerke und der Ort der Einbindung festlegen. Besonders hervorheben möchte ich dabei noch die Möglichkeit einen WhatsApp-Button einzubinden. Dieser erscheint nur auf Mobilgeräten und ermöglicht mit einem Klick das Teilen eines Blogbeitrags über den Messenger. In Zeiten, in denen das Smartphone für die jungen Generationen wichtiger geworden ist als Laptops und Co., eine wichtige und simple Möglichkeit. Der E-Mail-Button rundet folgerichtig das Paket für die älteren Generationen ab.

Wir würden uns freuen, wenn sich diese datenschutz- und ladezeitenfreundliche Lösung verbreiten würde und beteiligen uns gerne am Austausch über Erfahrungen zur Einbindung, Anpassung und Erweiterung.