Was sind Corporate Blogs?
Ursprünglich waren sogenannte Web-Blogs im Netz als digitale Tagebücher angelegt. (Es heißt eigentlich übrigens „Das Blog“, wobei „Der Blog“ inzwischen auch erlaubt ist.) Sie wurden von privaten Nutzern chronologisch mit Inhalt gefüllt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Inzwischen ist die Form des Blogs weit über die klassische Tagebuchform hinausgewachsen. Web-Blogs haben im Netz eine nicht wegzudenkende Funktion. Sie dienen der Berichterstattung über Fachthemen, dort werden Erfahrungen geschildert und sie ermöglichen den Austausch und Dialog. Dabei bleibt die chronologische Form als Klammer. Die aktuellsten Informationen finden sich so immer am Anfang eines Blogs und werden vom Leser zuerst aufgefunden.
Corporate Blogs stellen eine wunderbare Möglichkeit der Unternehmenskommunikation dar. Sie sind sozusagen ein „Unternehmenstagebuch“ oder dienen als Plattform für Fachthemen und sachliche Kundeninformationen. Wichtig ist die redaktionelle Gestaltung des Blogs. Anders als auf der Webseite steht nicht das Marketing und die Werbung für Ihre Produkte im Vordergrund, sondern ein interessanter Mehrwert. Ein Corporate Blog ist Ihr Angebot an den Kunden, sich mit den Kenntnissen und Informationen des Unternehmens auseinanderzusetzen. Ein solches Angebot wird nur genutzt, wenn die Inhalte authentisch, kompetent, hilfreich und interessant sind.
Warum sind Corporate Blogs wichtig?
Corporate Blogs bieten den großen Vorteil, vielseitige und wechselnde Inhalte in lockerer Form und Gestaltung zu präsentieren und dies sauber von dem meist sehr streng formatierten Webseiten-Auftritt Ihres Unternehmens zu trennen. Sie stellen außerdem eine Basis für viele Ihrer Themen und Geschichten dar, die auf den sozialen Medien wie Facebook und Twitter Verbreitung finden sollen. Anders als bei Facebook, Twitter & Co bleiben die Inhalte auf dem eigenen Blog nachhaltig auffindbar. Darüber hinaus bleibt der Content eines Web-Blogs im Besitz Ihres Unternehmens, der eigene Corporate Blog liegt auf hauseigenen Servern und wahrt die Nutzungsrechte am eigenen Inhalt.
Ziele eines Corporate Blogs
Was ist nun das Ziel eines Corporate Blogs? Während die Webseite Ihrem Image und dem Verkauf dient, stehen beim Blog Ziele wie Reputation, Kundenservice oder Employer Branding im Fokus. Immer wenn es darum geht, die Stärken Ihres Unternehmens jenseits der Produkte zu vermitteln, die eigene Kompetenz herauszustellen oder etwas über Ihre Unternehmenskultur zu erzählen, bietet sich ein Corporate Blog an. So ist es nicht verwunderlich, dass vor allem Unternehmen aus dem Dienstleistungssektor, die nicht so sehr mit Produkten, sondern mit Vertrauen werben müssen, sehr stark auf Corporate Blogs setzen.
Was können Unternehmen mit einem Blog erreichen? Fünf Kernziele lassen sich nennen:
1. Traffic/Reichweite erhöhen
Mit einem gut geführten und interessanten Blog können Sie Kundinnen und Kunden immer wieder dazu bewegen, Ihre Webseite zu besuchen. Der Blog ist idealerweise in der Unternehmenswebseite eingebunden und zahlt auf die Reichweite der Seite ein. Viele – vor allem kleinere Unternehmen – haben die Schwierigkeit, dass ihre Seiten kaum besucht und entsprechend auch sehr niedrig bei den Suchmaschinen „gerankt“ werden.
Der Corporate Blog bietet die Möglichkeit, weit über die eigentlichen Webseiteninhalte hinaus Themen zu behandeln, die Ihre Unternehmens-Zielgruppen interessieren und locken können. So können Sie Tipps und Tricks zu den eigenen Fachbereichen geben, Einblicke in die Produktion oder die unternehmerischen Hintergründe, Kundenerlebnisse erzählen oder schlicht Fachartikel bereitstellen. Wichtig ist natürlich, dass die Inhalte wirklichen Mehrwert bieten, denn sonst werden sie nicht auf Interesse stoßen. Unumstößlich gilt: Der Kunde entscheidet über den Erfolg eines Blogs. Gefällt ihm der Inhalt nicht, „dümpelt“ das Corporate Blog ohne Leser vor sich hin.
2. Leads generieren
Zusätzlich zu der Möglichkeit der Information bietet ein Corporate Blog den Vorteil, durch Kommentare zu den Artikeln Diskussionen und Dialog anzustoßen. Sie können damit ein Netzwerk aufbauen und Interessenten bzw. Nutzer an das Blogangebot binden. Die Reaktionen auf die Artikel, die Kommentare und Rückmeldungen der Userinnen und User stellen eine wichtige Quelle dar, um Ihre Zielgruppen genauer kennenzulernen. Nicht zuletzt entstehen auf diesem Wege im besten Falle konkrete Leads und Kaufinteressen.
3. Suchmaschinenrankings verbessern/Sichtbarkeit
Das Internet ist voll mit spannenden Inhalten und am Ende gilt leider immer: Wer es bei Google nicht auf die erste Suchergebnisseite schafft, der ist nicht vorhanden. Besonders für kleine Unternehmen ist dies eine kontinuierliche Herausforderung. Budgets für Google Ads sind nicht in ausreichender Höhe vorhanden, der Wettbewerb ist groß, die eigene Seite geht gnadenlos in der Informationsflut unter. Mit interessanten, suchmaschinenoptimierten Blog-Inhalten, die für steigende Reichweite und häufigere Aufrufe Ihrer Webseite sorgen, können Sie diesem Trend entgegenwirken. Wenn die eigenen Artikel zusätzlich häufig kommentiert und in sozialen Netzen geteilt werden, wird auch das Ergebnis in den Suchmaschinen verbessert und Sie erhöhen Ihre Sichtbarkeit im Netz!
4. Stärkung der Expertise und Markenbekanntheit
Jedes Unternehmen stärkt seinen Erfolg, wenn die Kundinnen und Kunden von seiner Kompetenz und seinem Know-how überzeugt sind. Ein Corporate Blog ist ein hervorragendes Instrument, um Ihre Reputation zu schärfen und sich einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. In Form von Hilfestellungen, Tipps, Fachartikeln, Debatten und Diskussionen können Sie zeigen, wie viel Sie von Ihren Themen verstehen und wie groß Ihr Wissen ist. Darüber hinaus lassen sich Haltungen, Einstellungen und Unternehmensleitlinien vermitteln, die Ihr Image stärken und Ihre Glaubwürdigkeit erhöhen. Dies alles sorgt – wenn Sie es gut machen – für mehr Bekanntheit und einen guten Ruf in der Branche.
5. Kundengewinnung/-bindung
Natürlich ist das Kernziel jeder unternehmerischen Maßnahme die Kundengewinnung und -bindung. Auch ein Corporate Blog dient letztendlich diesem Ziel. Allerdings ist ein redaktionell geführtes Blog gerade kein klassisches Vertriebsinstrument, sondern wirkt langfristig in Form eines Beziehungsmanagements. Wenn Sie sich als Unternehmen transparent aufstellen und Vertrauen vermitteln, haben Sie die Chance, Ihren Kunden virtuell nahe zu kommen. Sie können Beziehungen aufbauen, die am Ende auch Kundenbeziehungen werden und nachhaltig sind.
Vor- und Nachteile von Corporate Blogs
Trotz der vielen Vorteile müssen Sie natürlich auch bei Blogs genau hinschauen – wie bei allen digitalen Angeboten –, ob sie für Ihr Unternehmen passen und Sinn machen. Sie sollten sich genau überlegen, wie und auf welcher Plattform sie im Web unterwegs sein möchten. Denn jedes Angebot hat eigene Vor- und Nachteile und ist mit Aufwand verbunden, wenn es erfolgreich sein soll.
Als Nachteil von Corporate Blogs ist sicherlich zu nennen, dass sie mit einem hohen redaktionellen Aufwand verbunden sind. Anders als Facebook und Twitter müssen die Inhalte eines Blogs ausführlich sein. Es sollte sich idealerweise um längere Artikel handeln, die mit multimedialen Inhalten oder Fotos lebendig gestaltet werden. Darüber hinaus ist ein Blog regelmäßig zu befüllen, mindestens zwei Mal im Monat sollten Sie einen neuen Artikel veröffentlichen. Um eine solche Menge an Content zu produzieren, bedarf es einer professionellen Planung. Es muss ein Redaktionsplan erstellt werden und es sollten ausreichende Kapazitäten für das Recherchieren, Schreiben und Bearbeiten der Artikel bereitgestellt werden. Nur wenn die personelle Besetzung Ihrer Content-Redaktion gesichert ist, kann das Projekt erfolgreich werden. Auch ist ein langer Atem notwendig: Die positive Wirkung eines Blogs zeigt sich erst nach 12 bis 24 Monaten.
Die wesentlichen Vor- und Nachteile auf einen Blick:
Vorteile
Steigerung der Reichweite
Steigerung Attraktivität der Webseite
Sichtbarkeit im Netz
Dialog und Kundenbindung
Nachteile
Hoher personeller Aufwand
Hohe Qualität der Beiträge gefordert
Wirkung nur langfristig erreichbar
Flankierung durch Netzwerke wie Twitter
und Facebook notwendig